wir gehen IN DIE PILZE

Es kommen Busse angefahren und die räumen den ganzen Wald ab. Auf die Steinpilze haben sie es abgesehen, das sind die begehrtesten. Sie kommen ganz früh, ernten alle Steinpilze und verkaufen sie dann auf den Märkten. Deswegen findet ihr nur noch ein paar Maronen-Röhrlinge und all die giftigen Sorten. Das sind die Reste.
Ernsthaft? Mit Bussen?! Es kam mir vor wie vor einem leeren Frühstücksbuffet im Hotel: Tut mir leid, Sie sind zu spät. Aber hier haben Sie noch zwei Gurkenscheiben und einen zerrissenen Beutel Kamillentee. Wie auf dem Feld nach einer Heuschreckenplage. Tja, wären wir um sieben aufgestanden. Und dabei hatten wir uns doch die perfekte Stelle ausgesucht. Aber wie leichtgläubig von uns zu denken, wir wären die Einzigen, die an so einem wunderschönen sonnigen Samstag in die Pilze gehen. Mit Bussen?
Dieses Licht konnten sie uns jedoch nicht mehr wegnehmen, denn wir waren spät. Und nur so hatten wir die Gelegenheit diese Farben und die langen tiefen Schatten zu bewundern. Und nur so hatten wir den ganzen Wald für uns, ohne Menschenstimmen und ohne Busmotoren. Nur unsere Schritte im Laub und der Auslöser meiner Kamera.

Das nächste mal stehe ich wieder um zehn auf.